Die besondere Welpenschule basiert auf Rolfs langen Jahren Erfahrung im Umgang mit Hundeproblemen. Zahlreiche Schwierigkeiten im späteren Hundeleben sind auf die Welpenzeit zurückzuführen und hätten mit dem richtigen Verhaltenstraining vermieden werden können. Genau an diesem Punkt setzt unsere Welpenschule an. Für ein glückliches Hundeleben braucht ein Welpe drei verschiedene Zutaten:

1. Sozialisation mit Menschen und Hunden
2. Gewöhnung an die verschiedensten Umweltreize und Situationen
3. Verhaltenstraining

Sozialisation: Hier steht die tiefe, positive Bindung zu den Bezugspersonen, also der Familie des Hundes an erster Stelle. In unserer Welpenschule wird besonderer Wert darauf gelegt, dass die Bezugspersonen ihre Rolle als schützende und führende Elternfiguren wahrnehmen. Weiterhin sollte der Hund grundsätzliches Vertrauen zu allen Menschen und Hunden entwickeln.

Umweltgewöhnung: Unsere Welpenschule findet an verschiedenen Orten statt, um die jungen Hunde an möglichst viele Situationen zu gewöhnen, die ihnen auch im späteren Leben begegnen. Noch wichtiger ist aber, dass der Mensch lernt, wie er sich in kritischen Situationen verhalten soll. Dabei wird der Clicker eingesetzt um alle diese Außenreize für den Welpen positiv zu färben und ihn in eine entspannte, offenen Stimmung zu versetzten.

Verhaltenstraining: Neben den Übungen Herkommen, Leinegehen und einem Unterlassungswort („Nein“), lernt dein Welpe auf seinen Namen zu hören, mit dir zu spielen und das Spielzeug abzugeben. Wir üben das richtige Begrüßen von Menschen und Hunden: Bei Menschen soll der Hund lernen sie zu begrüßen, ohne sie anzuspringen. In der Begegnung mit anderen Hunden geht es vor allem um das freundliche, zurückhaltende Begrüßen um späteren Ärger zu vermeiden. Der Welpe soll außerdem lernen mit Frustration klar zu kommen, seine Selbstkontrolle wird gefördert und braves Verhalten beim Anblick von Erregung auslösenden Reizen wird eingeübt. Die Besitzer lernen, den Welpen auf Tierarztbesuche vorzubereiten und die nötige Körperpflege wie Bürsten, Krallen schneiden etc. zu einem stressfreien Erlebnis zu machen.

Warum kein Freispiel?

In den meisten Welpenschulen steht das freie Spielen und Toben mit Gleichaltrigen im Mittelpunkt. Warum nicht in unserer Welpenschule? Die ursprüngliche Idee der Prägungsspieltage war, dass Welpen durch das Spielen miteinander gutes Sozialverhalten und Verständigung mit anderen Hunden lernen sollen. Diese Rechnung geht leider in den meisten Fällen nicht auf. Welpen müssen Umgangsformen von Hunden lernen, die hier besonders gut und erfahren sind, nicht von unerfahrenen Gleichaltrigen. Dies zu erwarten wäre, wie wenn sich eine Gruppe Analphabeten gegenseitig das Lesen und Schreiben beibringen sollte. Je länger Welpen miteinander toben, desto mehr steigt ihre Erregung. In diesem Zustand gehen feine Kommunikationssignale leicht unter und es kommen schnell die Zähne zum Einsatz. In unserer Welpenschule lernen die jungen Hunde dagegen den „höflichen“ Umgang mit anderen Vierbeinern von erwachsenen, kompetenten und speziell ausgewählten Hunden.

Mein langweiliges Frauchen

Es lauern aber noch weitere Gefahren: Wenn Welpen häufig und mit vielen Gleichaltrigen spielen, lernen sie, dass andere Hunde nur zum Toben da sind. Einerseits führt das oft im Alltag zu Problemen, wenn der junge Hund im gestreckten Galopp auf jeden Hund zu läuft um mit ihm zu spielen. Nicht jeder erwachsene Hund ist von diesem frechen Verhalten eines Grünschnabels begeistert und wird vielleicht zu drastischen Erziehungsmaßnahmen greifen. Oft wird die Basis für ein späteres Begegnungsproblem genau dadurch gelegt.

Andererseits werden die menschlichen Bezugspersonen aus der Sicht des Welpen immer unattraktiver. Sie können sicher nicht so wild und hemmungslos spielen wie andere Welpen. Möglicherweise werden sie immer mehr zu Spielverderbern, die stets den lustigen Teil des Trainings beenden, um zu vergleichsweise langweiligen Übungen wie Sitz und Herkommen überzugehen. Bei uns werden die Übungen dagegen so gestaltet, dass sie Mensch und Hund Spaß machen und zu einer positiven Bindung führen. Frauchen oder Herrchen sollen am wichtigsten für den Hund werden, nicht die anderen Vierbeiner.

Gesundheitliche Risiken

Viele Welpenbesitzer tragen ihren jungen Hund jede Treppe rauf und runter und halten Spaziergänge extra kurz, um eine Überlastung seiner Gelenke zu vermeiden. Dabei vergessen sie, welche Belastungen im wilden Freispiel mit Artgenossen auf den noch instabilen Bewegungsapparat des Welpen wirken: In vielen Welpenspielgruppen wird umgeschubst, angerempelt, unkontrolliert über Hindernisse gesprungen und getobt, bis nichts mehr geht. Oftmals entstehen unbemerkt Verletzungen, die erst Monate später ihr ganzes Ausmaß zeigen. Was als einmaliges Humpeln kaum auffiel, führt nicht selten zur dauerhafen Folgeschäden und frühen Verschleißerscheinungen.

„Müssen die das unter sich ausmachen?“

Oft wird propagiert, sich bei Konflikten unter den Welpen heraus zu halten. Aus unserer Sicht schaut man dann dabei zu, wie die Junghunde lernen, sich mit aggressiven Signalen oder sogar offenen Aggressionen auseinanderzusetzen. Beides sollten sie besser gar nicht erst lernen. Im Gegensatz zu Menschenkindern müssen Welpen nicht lernen Konflikte zu lösen, sondern sollten lernen ihnen aus dem Wege zu gehen oder sie mit Beschwichtigungsgesten zu entspannen. Was geht aber in dem Welpen vor, wenn er vor den Augen seines Menschen, also seiner Elternfigur, „verhauen“ wird? Er lernt, dass seine Bezugsperson nicht in der Lage ist ihn zu schützen. Ein empfindlicher Knacks in der Bindung und das schon ganz am Anfang! In unserer Welpenschule lernen die Teilnehmer, wie sie die Rolle als Elternfigur des Hundes annehmen und verantwortungsvoll ausüben können.

Kursgebühr „Welpenschule“: 8 x 60 Minuten Training, inkl. einem Startpaket fürs Welpentraining, mit folgendem Inhalt: Buch „Das Welpen-ABC. Junge Hunde positiv fördern und erziehen“, Spielzeug, Clicker, original Kong® Classic. 155,- € (inkl. Mwst.)


Wie einsteigen?
Die Welpenschule wird fortlaufend angeboten, der Einstieg ist 14-tägig möglich, immer dann, wenn das Training auf dem Hundeplatz stattfindet. Die erste Stunde ist für die Zwerge schon aufregend genug, da muss es nicht zusätzlich an einen aufregenden Ort gehen. Das Training findet aktuell in fünf Gruppen, jeweils mittwochs um 15:00 Uhr, 16:00 Uhr, 17:00 Uhr, 18:00 und um 19:00 Uhr, statt. Bei Interesse bitte anrufen/mailen, damit wir den ersten Trainingstermin abklären können.